Dinkelsbühl

Dinkelsbühl - eine Wochenendausfahrt

Unser Wochenendtripp geht diesmal in das nur knapp 140 km von uns entfernte Dinkelsbühl in Mittelfranken an der Romantischen Straße. Der SP 2a, nur wenige Gehminuten vor dem Stadttor der Altstadt Dinkelsbühl ist als Wohnmobilstellplatz ausgewiesen.

Ortsplan und das Stadttor, wenn man vom Stellplatz kommt

 

Ankunft gegen 16 Uhr, Gebühr zahlbar am Automaten 6,00 € für 24 Std. Der Automat nimmt auch Scheine.

Eine Ver-und Entsorgung ist vorhanden, ein Supermarkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ebenfalls, hier gibt es ab 8 Uhr auch frische Brötchen.

Supermarkt schräg gegenüber vom Stellplatz

Zu erwähnen wäre noch, dass die Stellplätze in der Mitte für 7m-Mobile zu kurz sind. Man kann aber das Heckteil über den Mittelstreifen stehen lassen, sofern gegenüber nicht auch ein längeres Mobil steht. Die Plätze am linken Rand sind für größere Wohnmobile geeignet. Allerdings steht das Heckteil auch auf der Grasfläche. Die Räder stehen jeweils auf Gitterrasensteinen. An der rechten Außenseite des Platzes passen ebenfalls nur 6m-Mobile hin oder man stellt sich quer über mehrere Plätze.

TV-Empfang ist von fast allen Plätzen möglich


Den Platz empfanden wir als relativ ruhig gelegen, die Straße die vorbei führt hat uns nicht gestört.

Vor der Friedhofsmauer stehen 6m Mobile besser, in der Mitte stehen 7m Mobile mit Überstand auf den Mittelstreifen, rechts kein Problem für lange Mobile.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir uns gleich auf zu einer ersten Erkundung der mittelalterlichen Stadt mit ihrer vollständig erhaltenen Stadtmauer, den 4 Toren und 18 Türmen. Diese liegt nur ca. 200-300 Meter vom SP entfernt.

                                                                                                             Blick Richtung Stellplatz


Der erste kurze Rundgang durch die kleinen Gassen mit den schönen alten Fachwerkhäusern gefiel uns gut. Die Häuser haben ein ganz besonderes Flair. Die Anstrichfarben sind festgelegt und die
„Alte Schwabacher Schrift“ ziert die Hausfassaden. Neonreklame und  Werbeschilder über den Geschäftseingängen sucht man hier vergeblich. So etwas darf hier nicht angebracht werden.

Anschließend haben wir uns noch das Münster angeschaut. Sehr groß und imposant. Der Turm des Münsters sollte eigentlich noch höher werden, aber auch damals ist den Bauherren das Geld knapp gewesen, so dass dieser wie nicht ganz fertig aussieht. Solche Sachen und anderes erfahren wir allerdings erst am nächsten Tag bei der Stadtführung.

 

Der zu kurz geratene Turm

Der Blick zum Altar und ein ganz besonders gestalteter Brezel-Fensterbogen am Münster

 

Prunkvoll diese Schlösser

In der Touristinfo holen wir uns noch Prospektmaterial und einen Stadtplan und erfahren, dass jeden Abend um 21 Uhr eine Nachtwächterführung durch die Altstadt stattfindet, Dauer ca. 90 Minuten, Teilnahme kostenlos, Treffpunkt vor dem Münster.

Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und so gingen wir abends nochmals in die Stadt. Weitere 35 Gäste wollten diese Führung auch mit erleben. Vom Nachtwächter, im historischen Gewand, mit Laterne, Hellebarde und Horn wurden wir begrüsst.

Aufgabe des Nachtwächters war es früher, nachts durch die Straßen und Gassen des Ortes zu gehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er warnt die schlafenden Bürger vor Feuern, Feinden, Dieben und überwachte die Sperrstunde in den Wirtshäusern sowie das ordnungsgemäße Verschließen der Stadttore… etc.
In Dinkelsbühl wird diese Tradition noch durch ehrenamtliche Nachtwächter gepflegt und jeden Abend findet diese Nachtwächterführung statt.

Los ging‘s zu einzelnen Punkten bei denen angehalten wurde, meist vor Lokalen wo er uns dann mit Gesang und Sprüchen in Reimvers Anekdoten erzählte.
 

Bei den Gasthäusern gab‘s obligatorisch ein Glas Wein oder Bier, welches der Nachtwächter gern an die Gäste verteilte und wir alle somit zu einer kleinen „Weinverkostung“ kamen.

Hier mal ein kleiner Textauszug seines Gesangs:

Hört, Ihr Leut‘ und laßt euch sagen, die Glocke hat nun zehn geschlagen.
Zehn Gebote setzt’ Gott ein; gib, daß wir gehorsam sein.
Menschenwachen kann nichts nützen, Gott muß wachen, Gott muß schützen.
Herr, durch deine Güt’ und Macht, schenk uns eine gute Nacht.

 

VIDEO von der Nachtwächterführung

 

Vieles erfuhren wir bei diesem Rundgang über die Stadt und auch über das  Leben eines Nachtwächters aus früheren Jahrhunderten, den Sprüchen die dieser den Menschen zugerufen hat damit sie ruhig und ohne Angst schlafen können. Schön war auch wenn, wie bei uns, die „Blaue Stunde“ einsetzte und die Beleuchtung an den Gebäuden anging.

Hier ein paar Impressionen aus dem nächtlichen Dinkelbühl.

Nach dieser schönen Führung kamen wir erst gegen 23.30 Uhr zum SP zurück und hatten eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen gab’s natürlich frische Brötchen aus dem gegenüberliegenden Supermarkt.

Weil die Nachtwächterführung und die Stadtführung zwei völlig verschiedene Dinge sind, machten wir am Samstagmorgen um 11 Uhr, auch die Stadtführung mit einer Gebühr von 5 € pro Person mit. Los gings ebenfalls vor dem Münster.

Wir marschierten in die Stadt - rund um die Kirche fand noch ein kleiner Wochenmarkt statt.

Die Gruppe, es waren ca. 25 Personen, die sich für die Stadtführung versammelt hatten, wurde von einem sehr netten Stadtführer begrüßt und wir gingen etwa 1 ½ Std. durch die Altstadt. Zu erfahren war dabei viel Wissenswertes aus der Stadtgeschichte und vor allem der "Kinderzeche" die jedes Jahr im Juli stattfindet. Das große Spektakulum geht auf die Eroberung der Schweden, die vor den Toren der Stadt standen, zurück. Denn da hatten Kinder, die Stadt vor der Zerstörung durch schwedische Truppen gerettet.

Schön war, dass an diesem Wochenende in Dinkelsbühl das 30. Landes- Jagdhornbläsertreffen stattfand. An mehreren Stellen in der Innenstadt traten die Bläsergruppen aus ganz Bayern vor die Wertungsrichter und trugen ihre Musikstücke vor. Viele Besucher waren in der Stadt und lauschten der Musik.

Am Nachmittag versammelten sich dann alle Bläsergruppen vor dem "Schrannenfestsaal" zum großen gemeinsamen Abschlussblasen. Das war ein Musik Genuss und eine Dynamik für unsere Ohren, wenn ca. 300 Bläserinnen und Bläser auf ihren Hörnen Musik zum besten geben.

Vorher traten Dinkelsbühls klingende Botschafter, die Knabenkapelle in ihren schmucken Uniformen auf und brachten den Gästen der Stadt ein Ständchen.

Hier ein paar Eindrücke:

Wir genossen anschließend noch einen Eisbecher in der Stadt und dann gings zum SP zurück. Am Abend fand ja das Fußball-WM Spiel Deutschland gegen Schweden statt, das wollten wir sehen.

Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen spazierten wir erneut in die Stadt.
Es ging zuerst entlang der Stadtmauer mit ihren vielen Türmen und wir besichtigten noch weitere  Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Nach einem guten Mittagessen im Gasthaus  "Eisenkrug"

gingen wir zum Stellplatz zurück.

 

Nachdem wir entsorgt hatten machten wir uns auf den Heimweg.
Ein schönes nicht zu heißes, eher kühles 1. Sommerwochenende ging zu Ende.
Dinkelsbühl ist auf jeden Fall eine Reise wert!.
Zur "Kinderzeche" wollen wir, nachdem wir so viel gehört haben, vielleicht schon nächstes Jahr wiederkommen.

 

Etwas hat uns, wie wir auch von anderen Besuchern erfahren haben, nicht so gefallen. Dass ist der starke PKW-Verkehr innerhalb der Altstadt, selbst am Sonntag. Am Straßenrand stehen die vielen parkenden Autos. Wenn man in einem schönen Lokal außen sitzt, sieht man vor lauter Autos die dort parken, die schönen Häuser erst ab dem 1.Obergeschoß. Und da, so denken wir, könnte etwas verbessert werden. Es gibt dafür genügend Beispiele in anderen Städten mit einem ebenfalls historischen Altstadtkern.

 

Totz allem war es sehr schön !

 

 

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