Luxemburg

Luxemburg – Pfingsten 2018

Luxemburg war unser Reiseziel an Pfingsten 2018.

 

Gestartet sind wir am Pfingstsamstagmorgen um halb neun, die Fahrt ging zügig, bereits um 12 Uhr erreichten wir unser 1. Ziel den Campingplatz „Kockelscheuer“, am südwestlichen Stadtrand, unweit vor den Toren der Stadt Luxemburg (www.camp-kockelscheuer.lu).

 

An der Rezeption wurden wir sehr freundlich empfangen, mit Prospektmaterial versorgt und erhielten außerdem die Auskunft, dass der Bus samstags in die Stadt kostenlos ist falls wir heute noch rein wollten, ansonsten kostet eine Tageskarte 4 €.

 

Wir bekamen einen ruhigen Platz unweit von einem Sanitärgebäude. Leider störten 3 große Bäume unseren Fernsehempfang.

                                           Unser Stellplatz im Grünen

 

Die Campingplatzanlage ist sehr gepflegt und ruhig gelegen, saubere Sanitäranlagen, kostenfreies WLan am Platz.

 Das Sanitärgebäude

                                                                                                       Ver- und Entsorgung

 

Wir richteten uns ein und fuhren dann mit dem Bus in die ca. 4 km entfernte Stadt zur ersten Besichtigungstour.

 

Die Hauptstadt, bekannt als Finanzplatz und neben Brüssel und Straßburg, auch Verwaltungssitz der EU gehört seit 1994 zum Kulturerbe der UNESCO und ist auf alle Fälle eine Reise wert.
Nur etwa 5 min Fußweg vom Campingplatz sind es zur Bushaltestelle, die Linie 18 bringt uns direkt ins Zentrum (Ausstieg Hamilius) und schon ist man auf der Hauptflaniermeile, der Grand Rue mit all‘ ihren Geschäften und Sehenswürdigkeiten.

Wir bummelten durch die Ober- und Unterstadt,

  Oben auf den Kasematten

 Blick auf die Kasematten

schlenderten durch die Fußgängerzone

am großherzoglichen Palast vorbei, schauten den zackig marschierenden Wachen zu,

Wache vor dem Palast

erhielten in der Touristinfo weiteres Info-Material und erfuhren, dass ein Touristenbähnle (Petrusse-Express), ca. 1 Std. lang durch die Altstadt fährt und man die Sehenswürdigkeiten per Kopfhörer erklärt bekommt.

Also gingen wir zur Abfahrtsstelle und machten diese Stadttour, Kosten 10 € pro Person.

Viel Interessantes und Wissenswertes erfuhren wir bei der Tour über die 1000 Jahre alte Stadt. Wir können jedem nur empfehlen diese Fahrt mit zumachen.

Nach dieser Rundfahrt gönnten wir uns in einem der vielen Straßencafes eine Pause mit einem Eisbecher und wir wurden gleich von sehr netten jungen Luxemburgern zum Mitmachen bei einem Spiel für den Junggesellenabschied eingeladen, was sehr lustig war und wir als Dank fürs Mitmachen ein Schnäpschen trinken mussten.

Was wir bei dem Besuch der Stadt feststellten, hier ist alles sehr gepflegt, die Geschäfte sind sehr elegant, fast nur Nobelmarken sind vertreten. Auch die Restaurants sind sehr edel und teuer.

 

Oberhalb der mittelalterlichen Festungsruinen, den Bock-Kasematten hat man einen wundervollen Ausblick über die Stadt. Auf die Stadtteile Grund und Clausen, früher die Armenviertel der Stadt, heute liebevoll restaurierte kleine Handwerks-häuser.

Direkt gegenüber auf dem Kirchberg liegt das krasse Gegenstück: Das Europaviertel mit supermodernen Bankzentralen, vielen Museen, Gerichts- und Rechnungshof, EU-Parlament u.v.m.

Die weitläufigen Kasematten, die labyrinthartig den Bockfelsen durchziehen, wollten wir erst am nächsten Tag besichtigen.

Müde vom vielen Herumlaufen fuhren wir wieder mit dem Bus zurück zum Campingplatz. Prospekte wälzen was wir uns am nächsten Tag alles anschauen wollten, war danach noch unsere Beschäftigung.

 

Am Pfingstsonntag lacht morgens schon wieder die Sonne, wir frühstückten natürlich draußen.

Später fuhren wir mit dem Bus ins Zentrum. Wir sind nicht die einzigen an der Bushaltestelle.

 

Im Zentrum angekommen gingen wir gleich Richtung Bock-Kasematten. Diese wollten wir uns als erstes ansehen.

Auf dem Weg dahin machten wir noch einen Abstecher in die Kathedrale "Unser lieben Frau".
Hier werden Gottesdienste in verschiedenen Sprachen abgehalten. Wir erlebten etwas vom Gottesdienst in französischer Sprache.

Das Orgelspiel zu Beginn war akustisch sehr beeindruckend.

Nach kurzem Fußweg gelangten wir zu den Bock-Kasematten. Für 6,00 € pro Person kann man sich in den Gängen der ehemaligen Festung verweilen in denen früher bis zu 1200 Personen waren und in diesen sich nicht nur Waffenkammern und Kanonenstellungen befanden, sondern auch viele andere Räume.

Im 2. Weltkrieg wurden die Gänge zum Schutz vor Bombenangriffen aufgesucht. Auf jeden Fall hat man aus den Kanonenlöchern einen wundervollen Blick auf die Stadtteile, das Alzette-Tal und das Rahm-Plateau.

Das Verteidigungssystem hat eine Gesamtlänge von 23 km und mehrere Stockwerke. Einige Gänge erreichen eine Tiefe von 40 m. Wegen dieser gewaltigen Befestigungen wurde die Stadt Luxemburg zu Recht als das „Gibraltar des Nordens“ genannt.

Nach einem ausgiebigen Rundgang, der länger als geplant gedauert hat, verließen wir die Kasematten und gingen in die Altstadt zurück. Gerade als wir beim Essen sitzen erwischt uns ein Regenschauer. Danach kühlte es stark ab und da wir sowieso nass geworden sind, obwohl wir unter einem großen Sonnenschirm saßen, entschlossen wir uns zum Campingplatz zurückzufahren.

Die Stadt Luxemburg hat noch viele schöne Stellen die wir sicherlich bei einem weiteren Besuch noch erkunden werden.

 

In der Nacht gewitterte es und der starke Regen prasselte aufs Wohnmobildach.

Aber, Gott sei Dank, am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und alles war vergessen. Wir beschlossen heute weiter zu fahren, wollten wir ja noch etwas sehen von Luxemburg.

Nachdem wir an der Rezeption bezahlt hatten, sollte es losgehen, aber da es in der Nacht so stark geregnet hatte und wir auf Wiesenuntergrund standen, war nix mit losfahren. Das WOMO hatte sich auf der Wiese festgefahren. Der Platzwart half uns mit Unterlegmatten aus und danach rollten wir auf den Asphalt und es konnte losgehen.

Wir wollten weiter nach Echternach, Luxemburgs ältestem Städtchen am Grenzfluss Sauer und Ausgangspunkt für die Felsenlandschaft der Region Mullerthal (kleine luxemburgische Schweiz).

 

Auf unserer Strecke dorthin, nur unweit der Hauptstadt entfernt, Nähe Sandweiler, machten wir noch einen Zwischenstopp bei zwei großen Soldatenfriedhöfen. Der erste, der Luxemburg American Cemetery and Memorial ist den gefallenen amerikanischen und der zweite, nur 1,5 km entfernt, den deutschen Soldaten gewidmet.

Bedrückend und doch sehr interessant zugleich.

 

 

Weiter gings nach Echternach. Den Echternach „Camping Officiel“, recht zentrumsnah, hatten wir uns ausgesucht.

Wir wurden von der sehr freundlichen Dame an der Rezeption mit vielen Informationen versorgt und bekamen einen Platz zugewiesen, der zwar ausreichend für unser WOMO ist, aber natürlich wieder keinen TV-Empfang hat. Na ja, es soll halt nicht sein.

                                                                        Anmelung und davor das Sanitärgebäude

Wir erfuhren außerdem, dass dort am nächsten Tag die „Echternacher Springprozession“ stattfindet. Sie ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Der hl. Willibrord gründete im Jahr 697 das Kloster Echternach. Im Jahr 2010 wurde diese Prozession auf der Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Sie findet immer am Dienstag nach Pfingsten mit tausenden von Pilgern aus allen Landesteilen Luxemburgs, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland statt.

Wir kennen diese religiöse Veranstaltung nicht und wollen uns das auf jeden Fall anschauen.

 

Wir richten uns ein und gehen anschließend in die Stadt. Diese ist nur ca. 10 Min. zu Fuß vom CP entfernt.

In der Fußgängerzone

 

Heute können wir noch einen entspannten Rundgang durch den hist. Altstadtkern machen. In der mittelalterlichen Stadt gibt es viele historische Bauwerke - allen voran die Willibrordus Basilika mit Abteianlage und Dokumentationszentrum über den Hl. Willibrordus sowie eine weitere Kirche, die "Peter und Paulkirche", die auf den Mauern einer römischen Anlage aus dem 2. Jh. steht.

Das Informations- und Medienzentrum zur "Springprozesion" in der Basilika

Auch ist Echternach der Ausgangspunkt für Wanderungen ins Mullerthal, den sogenannten Mullerthal-Trail und auch für Radfreunde gibt es ein weitläufiges Radwegenetz. Das Mullerthal erkunden wir allerdings ein anderes Mal. Uns fehlte die Zeit und unsere Wanderschuhe, die man für dieses Gelände unbedingt benötigt, hatten wir leider nicht an Bord.

Am Abend machten wir es uns mit einer Flasche Wein vor dem WOMO gemütlich und freuten uns schon auf den nächsten interessanten Tag.

 

Dienstagmorgen hieß es früher aufstehen und frühstücken, denn um 09.15 Uhr mussten wir schon an der Basilika sein.
Es ist herrliches Wetter.
Viele Pilger sind schon unterwegs, alle mit weißen Oberteilen und Dreieckstüchern, diese werden noch eine besondere Rolle spielen.

 

Aus der Basilika kommen nach dem morgendlichen Hochamt eine Unzahl an Ministranten, kirchlichen Würdenträgern und viele Bischöfe aus verschiedenen Ländern. Mehrere TV Anstalten, sowie Rundfunksender berichten von diesem Ereignis.

Auf dem riesigen Platz vor der Basilika warten bereits Tausende Pilger die vom Bischof begrüßt werden.

Danach beginnt die Prozession.

Wir ergattern uns einen guten Platz in der 1. Reihe am Straßenrand

 

Zu den Klängen einer Polkamelodie bewegen sich die Springer, die sich mit weißen Tüchern an den Händen halten, immer vorwärtsspringend durch die Straßen des Städtchens um am Schluss ans Grab des Hl. Willibrords in der Basilika zu gelangen.

Tausende von Besuchern säumen die Straßen. Im Fernsehen sprach man von 9000 Pilgern.

Der Prozessions Zug besteht aus 38 Blöcken, jeder mit einer Musikkapelle. In jedem Block sind ca. 4 Untergruppen. Der Zug beginnt um 9:30 und endete gegen 13 Uhr.

 

Nach dem Umzug ist in der Fußgängerzone in allen Gaststätten und den vielen zusätzlich aufgebauten Bewirtungsständen Hochbetrieb und eine ausgelassene Stimmung.

Uns hat dieser Tag sehr gut gefallen, da wir nichts ahnend zu dieser Zeit da waren und diesen kirchlichen Höhepunkt miterleben durften.

 

 Beste Stimmung und gute Laune in der Fußgängerzone

 

Da wir leider, wie oben erwähnt, unsere Wanderschuhe nicht mit hatten für eine Wanderung im Mullerthal, wollen wir noch etwas weiterfahren.

Es regnet am nächsten Morgen noch leicht, hört aber bald auf.

Auf unserer Strecke liegt eine mittelalterliche Burganlage „Beaufort Castle“, eine imposante Ruine aus dem 12. Jahrhundert.

Dahinter angrenzend noch ein Renaissanceschloss, welches seit den letzten 360 Jahren unverändert ist. Leider war das Schloss an diesem Tag nicht zu besichtigen und wir besuchten nur die imposante Burganlage. Mit einem Rundgangprospekt kann man die einzelnen Punkte sehr gut erkunden.

  

Nach dieser Besichtigung fahren wir weiter nach Fuussekaul den TOP SP kurz vor Heiderscheid.

Rezeption                                                                                      Stellplatz auf der anderen Sraßenseite

Wir sind jetzt in den Ardennen in der Region um den Naturpark Obersauer. Viele interessante Ort liegen noch an der Strecke, die wir uns allerdings ein anderes Mal anschauen müssen.

 

Der Stellplatz liegt gegenüber vom Camping- und Bungalowplatz. Jeder SP ist mit Wasser, Strom, Abwasser und TV- Anschluss ausgestattet. Das Fahrzeug steht auf Schotter und daneben ist ein Wiesenstück. An der Einfahrt befinden sich die Ver- und Entsorgung, gegenüber an der CP-Rezeption ist die Anmeldung. Das Personal ist sehr freundlich und spricht wie überall, deutsch. Auch wird grundsätzlich gerne Auskunft über die nähere Umgebung gegeben. Wir bezahlen inkl. alles 10,00€ pro Tag. Da der SP an einer stark befahrenen Straße liegt wurde eine Unterführung zum CP geschaffen.

   Ver- und Entsorgung                                                                                                                               An jedem Platz inklusive

                    Stellplatzplan und Unterführung zum Campingplatz

Den SP 34 am hinteren Ende des SP haben wir uns ausgesucht, hier ist es verhältnismäßig ruhig. An der Einfahrt vorne sind die Plätze doch etwas laut, das kommt von der nebenan liegenden Bundesstraße.

Neben dem SP befindet sich ein Campingartikel Markt, von dem auch kleiner Reparaturen ausgeführt werden, wie wir mitbekommen haben.

 

Am Nachmittag ist sehr schönes Wetter, wir faulenzen vor dem Mobil und später schauen wir uns den CP etwas genauer an. Überall sind noch Baustellen bzw. es wird renoviert, damit zur Sommersaison alles fertig ist.

Saubere Sanitäranlagen auf dem Campingplatz

  Schwimmbad, war noch geschlossen wegen Bauarbeiten

Das Restaurant am Campingplatz öffnet um 17 Uhr und so bleibt die Küche im WOMO kalt und wir gehen essen.

Am nächsten Morgen ist es zuerst noch trüb, aber das Wetter soll recht freundlich werden und die Sonne kommt dann doch raus. Nach dem Frühstück holen wir die Fahrräder aus der Heckgarage und machen einen Trip nach Bourscheid.

Die Burgruine Bourscheid befindet sich etwa 10 km vom SP Fuussekaul entfernt. Bis dorthin geht es leicht bergauf und auch bergab. Nach dem Ort Bourscheid allerdings Serpentinen und nur noch bergab.

Die dortige Burgruine zählt zu den beeindruckendsten und ältesten Burgen Luxemburgs. Die Höhenburg steht auf einem von der Sauer umschlossenen 150 m hohen Felsvorsprung, von wo man einen fantastischen Ausblick genießen kann.

Man erhält einen Audioguide, den gibt es in 4 Sprachen, dabei wird man von Station zu Station mit wissenswertem aus dem Burgleben, den Bauphasen und den Räumlichkeiten, für letzteres braucht man allerdings etwas Phantasie, durch die verfallene aber ständig restaurierte Burg geführt.

  Der Aufstieg auf den Turm entlohnt mit einer wunderschönen Aussicht

Danach radeln wir zurück, mit unseren E-Bikes natürlich locker wieder die Serpentinen hoch und genießen den Rest des Nachmittags in der herrlichen Sonne vor unserem Wohnmobil.

Am nächsten Morgen müssen wir leider schon wieder die Heimreise antreten.
Wir fahren noch über Wasserbillig, den Grenzort an, wo alle einkaufen und tanken, auch wir werden uns mit billigem Kaffee einzudecken.

Luxemburg hat uns super gut gefallen und wir werden das Land auf alle Fälle noch öfters besuchen. Es gibt ja noch so viele schöne Orte und Sehenswürdigkeiten, die wir im Reiseführer gelesen haben, aber für die dieses Mal leider die Zeit fehlte.

Die Entfernung ist nicht zu weit, so dass es sich auch mal lohnt, nur für ein Wochenende einen Besuch zu machen.

 

 

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