Geiseltalsee und Saale-Unstrut

Sommerurlaub: Fahrt zum Geiseltalsee und zur 

„Saale hellem Strande, stehen Burgen stolz und fein“ 

- Saale-Unstrut

 

Freitagnachmittag starten wir zum Sommer-Kurzurlaub an den Geiseltalsee. Dieser liegt in Sachsen-Anhalt, westlich von Leipzig, in der Nähe von Freyburg.

 

Die Fahrt geht zügig voran. Einen kurzen Abstecher machen wir noch in Gera, dort wollen wir liebe Freunde besuchen. 

Auf der A 71 - Abfahrt Oberhof fahren wir runter von der Autobahn. Hier legen wir grundsätzlich einen Zwischenstopp ein wenn wir auf dieser Route sind. Ca. 2.5 km Richtung Oberhof befindet sich die Gaststätte „Sterngrund“. 

Thüringer Klöse, Rostbratwürste, Rostbrätel, Würzfleisch und andere thüringsche Spezialitäten, z.B. Fassbrause schmecken hier ganz besonders lecker. 

Und es gibt auch die sagenhaften Riesenwindbeutel. Eine Person allein schafft den nicht. Den werden wir dann auf der Rückfahrt probieren. Nach der kurzen Pause geht’s wieder zurück auf die A 71 und wir erreichen gegen 19.00 Uhr den Wohnmobilhafen „Gessenpark“ in Gera (N50°51`28,8“ / E12°5`24,8“). 


Er liegt sehr ruhig kostet 15 €, hat Duschen und Toiletten mit Zahlen-Code. Ver- und Entsorgung und Stromsäulen. 

Bezahlen kann man während den Öffnungszeiten in den Büros der Bau Firma, außerhalb wirft man einen Briefumschlag mit den Gebühren in den gekennzeichneten Briefkasten.


Samstags holen uns unsere Freunde mit dem PKW ab und zeigen uns die Stadt. Wir genießen zusammen den Tag.

 



Sonntagmorgen nach dem Frühstück gehts dann weiter bis zum Geiseltalsee. Es sind nur noch ca. 100 km. 

Erster Stellplatz hier ist in Braunsbedra, Stellplatz Pfännerhall-Geiseltal 

 (N 51°17`31.3“ / E 11°54`16.4“) an der Zentralwerkstatt. 

 


Blick auf den Stellplatz und Museum 


Die Zentralwerkstatt Pfännerhall ist ein beeindruckendes Industriedenkmal mit Bergbau- und Urgeschichte im Geiseltal. Direkt am Geiseltalsee gelegen beherbergt die ehemalige mechanische Werkstatt ein Besucher- und Veranstaltungszentrum der besonderen Art. 


       


Hier erfährt man viel über die Geschichte des Geiseltals. Früher war die Gegend Braunkohle-Tagebau. In der Ausstellung "Fundort Pfännerhall" gibt es eine originalgroße Nachbildung eines eurasischen Altelefanten, eine Replik des Geiseltal-Urpferdchens sowie viele weitere fossile Funde in einer einzigartigen Inszenierung sowie die ABORA-Dauerausstellung. 

Unbedingt sehenswert!

Der Stellplatz ist noch im Aufbau, im Moment recht einfach, hat noch keinen Strom, keine Ver- und Entsorgung. Kostet aber auch nur 5 €/Nacht. Toiletten kann man während den Öffnungszeiten vom Museum nutzen. In ein paar Jahren ist er bestimmt ein Besuchermagnet.

 


Von hier startet auch der „Geiseltal Express“ (eine Lok mit Anhängewagen) mit seiner Rundfahrt um den See, Dauer ca. 2 Std. mit einem Zwischenstopp am Weinberg „Goldener Steiger“. 


Bei der Fahrt um den See hat man wunderschöne Ausblicke und am Weinberg kann man einen guten Wein probieren. 

Wir hatten Glück und bekamen noch Plätze für die Nachmittagsfahrt.


 


 


Bei dem Weinberg "Goldener Steiger" gibt es auch Weinpatenschaften, so eine haben wir, und deshalb war es ein „Muss“ unseren Weinstock einen Besuch abzustatten und das angebrachte Namensschild anzuschauen,


 


was auch von der Winzerfamilie Reifert ausdrücklich angeboten wird. 


Der Weg rund um den See ist auch wunderbar mit dem Fahrrad zu umrunden, er ist prima ausgeschildert durchgängig asphaltiert und mit kleineren bis mittleren Steigungen (besonders am Weinberg) versehen.


 

 

Die erste Nacht am Stellplatz war ruhig und auch die Temperaturen waren etwas angenehmer. 

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen machen wir die Räder startklar und fahren Richtung Mücheln um uns das Städtchen und noch weitere Stellplätze in der Nähe anzusehen. 

Vorbei kommen wir an der "Marina Braunsbedra" mit der Seebrücke und dem Bootshafen. 


 

Viele Schautafeln entlang des Radweges erzählen von der Geschichte des früheren Tagebaues, bei dem einige Dörfer geopfert und einfach überbaggert wurden. Man erfährt auch auf den Schautafeln interessantes über die Renaturierung und der Flutung des Sees zu einem Freizeitgebiet. 


 

Der Hafenbereich in Mücheln ist sehenswert hier machen wir etwas länger Rast und gönnen uns in einem der Restaurants eine Kleinigkeit. 
Die Stadt Mücheln war für unser Empfinden etwas leer, wie ausgestorben, die Geschäfte waren zum größtenteils zu oder leerstehend. Gastronomie, es war Montag, 14 Uhr, entweder zu oder nur bis 14 Uhr offen. Ansonsten war überhaupt nichts weiter los. An Wochenenden sind bestimmt mehr Besucher im Ort.

 

Wir radeln wieder in Richtung zum SP und stellen fest, wir sind heute doch 30 km geradelt, da kommt schon was zusammen.

 


Der Rest des Tages wird relaxt, Wein vom besagten Weinberg probiert, Bordbuch geschrieben und gelesen.


 

 

Der Dienstag begann mit einem Besuch im Museum Pfännerhall. Normalerweise ist es Dienstags geschlossen, aber da sich an diesem Tag eine Gruppe zu einer Führung angemeldet hatte, wurde für uns im Anschluss eine Ausnahme gemacht.

 


 


 

Das Museum erklärt die Geschichte des 300-jährige Bergbaus, die Renaturierung und dem Experiment mit der Uni Halle zum Weinanbau. Eine weitere Besonderheit ist der Fund des Urpferdchens, welches bei Baggerarbeiten im Tagebau in fast vollständiger Form gefunden wurde. 



Auch wurde das Skelett eines Elefanten gefunden, welcher vor über 150 000 Jahren in den Urwäldern hier gelebt hat und wesentlich größer war als die heute noch lebenden Elefanten. Dieser steht auf einer Drehscheibe und kann bestaunt werden. Wirklich sehr sehenswert die Ausstellung. 

 

Nachmittags radeln wir wieder. Zuerst gehts nach Braunsbedra zum Supermarkt unsere Vorräte auffüllen, nicht weit entfernt vom Stellplatz. 
Danach fahren wir weiter in die City off von Braunsbedra. Am Markt gibt es ein Eiscafe, wir gönnen uns bei der Hitze eine leckere Erfrischung und in einem Imbiss am See eine Thüringer Rostbratwurst.

   


Am Mittwoch haben wir uns für eine Fahrt mit dem Schiff auf dem Geiseltalsee entschieden. Mit den Rädern geht’s zur Marina in Braunsbedra, wo sich der Schiffsanleger befindet.



Die Fahrt (West-Route) dauert 75 min, man erfährt auch hier wieder viel Wissenswertes über die Entstehung des Sees. 



 


Nach der Seefahrt zurück am SP packen wir zusammen und fahren ein Stück weiter zum SP „Zum Weinberg“ Geiseltal (N 51°19`32.1“ / E 11°48`24.1“) am Ortsrand von Stöbnitz. 



Hier gibt es für 15 € Strom, Toilette, Wasser, Entsorgung inkl. und es gibt auch Spülbecken für Geschirr wie auf einem Campingplatz, Duschen ist gegen Gebühr. Man steht sehr ruhig und relativ nah am See bei einem Campingplatz und einem Strandbad, am Anfang zur Halbinsel. Zuerst müssen wir entsorgen, das muss sein nach mehreren Tagen und auch unser Wassertank muss wieder gefüllt werden.



Danach stellen wir uns auf ein schattiges Plätzchen unter Bäumen.

 

Bei diesem Platz gibt es eine Besonderheit, man fährt bis zur Schranke zieht einen Parkschein aus dem Automaten und wenn man z.B. nur entsorgen will, kann man nach der Bezahlung von 1 € gleich wieder mit dem Parkschein den SP verlassen. 

 

Der Abend ist sehr ruhig, es kommen noch einige WoMo‘s an, wir sitzen noch lange vor dem WoMo bei einem Glas Wein.

 

Am nächsten Tag kommen wieder die Räder zum Einsatz, wir radeln mit den Rädern auf die Halbinsel, vorbei am CP bis zur Wetterschutzhütte. 

 


 



Die ist vollständig eingerichtet auch mit Toilette; man kann sie auch mieten für Partys. 

Am Ufer befindet sich eine Bootanlegestelle für kleine Boote oder Hausboote, die wir im See überall sehen, und die in den Marinas zum vermieten angeboten werden. Es gibt auch eine kleine Badebucht.

 

Findlinge der letzten Eiszeit aus dem hohen Norden


 



Wir verbringen eine ganze Weile hier und prüfen das Wasser. Angenehme Temperaturen die absolut zum Baden einladen. Das Wasser hat eine hervorragende Qualität und ist absolut klar.

 

Nachmittags fahren wir weiter nach Bad Sulza (N 51°5`52.8“ / E 11°37`52.7“). 

 

 

Vorher machen wir noch Stopp beim Hofladen des Weingutes „Goldener Steiger“ in Freyburg und holen unseren bereits vorbestellten Wein von dem Weinstock aus unserer Weinpatenschaft ab. 

   

Viele andere Weinsorten können im Hofladen probiert werden


Der SP in Bad Sulza liegt neben dem Freibad, direkt am Gradierwerk. 


Hier gibt es ebenfalls ein Schrankensystem, das aber ganz anders mit der Anmeldung funktioniert, als wir es kennen. Bevor man auf den Platz fahren kann muss man zuerst an den Kassenautomaten laufen.


An diesem gibt man seine Personalien, wie Adresse, Name, Personenanzahl, etc. und die Dauer des voraussichtlichen Aufenthalts ein. Danach erst mit EC-Karte bezahlen und dann mit dem QR Code auf dem Abschnitt lässt sich erst die Schranke öffnen. 



Auch befindet sich auf dem Abschnitt der Zahlen-Code für Dusche, Toilette und Spülküche. 

Es wird täglich gereinigt, alles macht einen sehr sauberen Eindruck.

 


 


Das Freibad nebenan hat allerdings eine ganz schöne Lärmkulisse, es sind ja auch Sommerferien.

 

Die Ver- und Entsorgung befindet sich außerhalb vom SP in Richtung Freibad.

 

Nach dem wir uns eingerichtet haben laufen wir durch den Kurpark ins Städtchen. 

                          Ein ehemaliger Solestollen mit Pleulgestänge

 



Wir finden dort ein überaus gutes griechisches Restaurant „Bachus“ und können außen auf der Terrasse sitzen. Mit gutem Essen und Wein lassen wir bei warmen Temperaturen den Abend ausklingen.

 


 


Zurück am SP sitzen wir noch eine Weile außen, das Freibad hat nun geschlossen, es herrscht herrliche Ruhe. 


Nach dem Frühstück fahren wir weiter.

 

Zum „SP am Saalebogen“ in Stendorf,  einem Ortsteil von Bad Kösen, direkt an der Saale mit dem Blick auf zwei Burgen  „Saaleck“ und „Rudelsburg“. (N 51°6`50.3“ / E 11°41`46.6“).

   


 


Wir testen das Wasser in der Saale. 


                               Ergebnis: Recht frisch. 


Viele Kanus und Boote können wir vom WoMo aus vorbeiziehen sehen.



Der Platz bietet Toiletten, Wasser und Entsorgung. Die SP Gebühr beträgt 13 € ohne und 16 € mit Strom. Der SP Betreiber kommt am Abend gegen 19 Uhr persönlich zum kassieren vorbei.


 


 


Ein Rundgang in dem Mini-Ortsteil schließt sich an.

 



In etwa 600 m Entfernung finden wir eine Gaststätte „Burgblick“ mit guter Hausmannskost und sehr zivilen Preisen!

 

In dieser Gaststätte wird das Essen von einem älteren Paar noch frisch zubereitet. Wir lassen uns es schmecken, auch den Kräuterling nach dem Essen sollte man probieren.

 

Danach schauen wir an der Schiffsanlegestelle („Blockhütte“ und Karinas Imbiss) vorbei, von da aus startet ein kleines Fahrgast-Schiff, die MS „Bad Kösen“ nach Bad Kösen. 


Wir notieren den Fahrplan, 

 (Aktueller Stand August 2022)

denn am Samstag wollen wir auf diesem Weg nach Bad Kösen fahren und die Räder bleiben in der Heckgarage. Lt. Prospekt wird einiges Sehenswertes erwähnt. Lassen wir uns mal überraschen!


In der Nacht hat es das erste Mal auf unserer Tour richtig doll geregnet und nieselt auch am Vormittag noch.

 

Laut Wetterapp soll der Regen bis Mittag noch andauern. Nichts desto trotz nehmen wir mal den Schirm mit, falls es wieder Erwarten anders kommt. 
Gegen 11 Uhr machen wir uns auf zum Schiffsanleger. Der Regen hat inzwischen aufgehört.

 


 

Wir fahren mit dem Schiff die 3,2 km bei geringer Geschwindigkeit und mit Erklärungen was wir rechts und links sehen können, in ca. 30 min nach Bad Kösen. 

 


 

Kurz vor dem Wehr legt das Schiff an und wir spazieren durch den Kurpark

 


an alten ehrwürdigen Gebäuden vorbei, von denen viele allerdings noch saniert werden müssen. Dann gelangen wir über die Brücke 

und entdecken eine techn. Meisterleistung. 

Ein Wasserrad mit dessen Hilfe das Solewasser über ein Pleul-Gestänge aus dem Bohrloch am Gradierwerk hoch gepumpt wird. 

 

Wir laufen hoch - das Gradierwerk ist schon eine bauliche Meisterleistung

 


 

  Hier befindet sich die Solebohrung


und zollt auf jeden Fall unseren Respekt. 
Auch eine wunderschöne Aussicht von oben auf die Saale ist garantiert.

 

Danach schauen wir uns die Ausstellung der Puppenmacherin Käthe Kruse an, diese ist im Romanischen Haus untergebracht. 


 Es gibt hier einen Werksverkauf und eine Werksführung. Leider haben wir die verpasst. 



Das Museum um das Wirken und Schaffen der Käthe Kruse hat uns hoch beeindruckt. Es wird ihre Lebensbiografie und ihre Arbeiten in verschiedenen Zeitepochen recht ausführlich dargestellt.

 


 

Unser Tipp: unbedingt ansehen! 

 

Im Romanischen Haus gibt es ein Stockwerk höher eine Ausstellung über die Entwicklung und Herstellung der „PEBE- Spiele“ Bausteine, das waren die "LEGO" Bausteine der DDR.


 

Und auch einen Bereich Zeitgeschichtliches aus Bad Kösen über die Saline, das Gradierwerk u.v.m.

   Das war alles sehr interessant.


Mit dem Schiff geht es am Spätnachmittag wieder zurück zum SP.

 

Das Wetter hat wunderbar mitgespielt, es kam am Nachmittag noch die Sonne hervor, so dass dieser Ausflug doch noch wunderschön wurde.

Den Abend haben wir wieder mal bei einem guten Glas Wein vor dem Womo verbracht.

 

Heute am Sonntag soll die Sonne den ganzen Tag über scheinen und wir machen eine Wanderung zur Burg „Saaleck“  und zur „Rudelsburg“.

 



Der Weg ist gut ausgeschildert und auch nicht allzu weit. 

Den Turm von der Burg „Saaleck“ kann man für 2 € besteigen 

 



und von oben aus hat man einen wunderbaren Rundblick über die Saaleschleife und zur benachbarte „Rudelsburg“.  

Die ist unser nächstes Ziel.  Wir laufen die Asphaltstraße zur Burg und kommen am Löwendenkmal vorbei. 


An der Schautafel erfährt man etwas über die Geschichte von der Bauzeit in der Kaiserzeit über das 3. Reich und der DDR-Zeit bis heute. 


Vorbei am Obelisken für Wilhelm I. 

und weiter am Denkmal des jungen Bismarck wandern wir zur Rudelsburg. 


 


Man kann auch hier den Turm besteigen, 

das haben wir aber nicht gemacht. 

Im Innenhof der Burg gibt es eine Gastronomie. 

Allerdings war die Hälfte der Tische abgesperrt, so dass viele der Gäste, die etwas essen wollten, wieder gingen. Der Service war offenbar überfordert, schade. So sind auch wir wieder, ohne die Gastro-Leistungen in Anspruch genommen zu haben, wieder nach unten ins Tal gewandert.

 

An der Schiffsanlegestelle unterhalb der Rudelsburg, bei „Karinas Blockhütte“ haben wir dann Soljanka, die sehr gut schmeckte, gegessen und Fassbrause getrunken. 



Danach schlendern wir zum SP und genießen den Rest des Nachmittags in der Sonne.

 

Leider geht es am nächsten Morgen wieder Richtung Heimat.

Nachdem wir zusammengepackt haben fahren wir heim, nicht ohne nochmals in der Gaststätte „Sterngrund“ bei Oberhof anzuhalten und Kaffee zu trinken und einen Riesenwindbeutel zu genießen. Auch zu zweit schaffen wir den Windbeutel nicht. Er war super lecker. Es gibt diesen in verschiedenen Ausführungen.

 


Am Abend sind wir wohlbehalten wieder zu Hause angekommen. 


 

Abendstimmung am Geiseltalsee


Schee wars’s - wieder mal.

© 8-2022

 

 

 

 

 

 

 

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